Ladinischer Buchweizenkuchen, einfach, verführerisch und unwiderstehlich gut!
Turte de Poia
Ich habe eine Schwäche für Rezepte aus den Bergen. Meine Mutter stammt aus der Region Trentino-Südtirol in Norditalien. Und zum Teil gehöre ich auch dorthin.
Jeden Sommer verbrachten wir in einer alten rosaroten Villa, umgeben von Wäldern, Wiesen und Bächen mit Kaulquappen und Forellen. Die Felder und Wälder um das alte Haus wurden zum privaten Abenteuerspielplatz von uns Kindern. Stundenlang und bei jedem Wetter haben wir hier Verstecken gespielt, Paläste aus Tannenzweigen gebaut, sind auf Bäume geklettert und haben erfolglos versucht, Forellen mit den Händen zu fangen. Wenn wir dann erschöpft nach Hause kamen, wartete die nächste Verheißung auf uns: ein Stück von Mamas Buchweizenkuchen.

DIE LADINISCHE KÜCHE
In Trentino-Südtirol treffen sich italienische und österreichische Traditionen. Wenig bekannt ist, dass rätoromanische Dialekte neben den deutschen und italienischen Mundarten in einigen Tälern noch aktiv gesprochen werden. Alte ladinische Bräuche werden bis heute bewahrt und prägen die abgelegen-verträumte Region.
Die ladinische Küche bietet sehr einfache und bodenständige Gerichte, die früher ausschließlich mit regionalen Produkten zubereitet wurden. Das Klima in den Dolomiten erlaubt nur den Anbau von Pflanzen, die Temperaturschwankungen problemlos ertragen: Gerste, Roggen, Hafer, Buchweizen, Erbsen, Bohnen, Rüben und Erdäpfel. Die Früchte von Obstbäumen werden nur selten reif, aber die Ladiner freuen sich über kleinere Früchte, wie Johannisbeeren, Himbeeren, schwarze und rote Waldbeeren oder Nüsse und Pilze, die hier das passende Klima finden. Außer luftgetrocknetem Speck oder geräuchertem Schweinefleisch wurde frisches Fleisch früher nur selten aufgetischt, dafür waren Eier, Milch, Butter und Käse immer vorhanden.
Ladinischer Buchweizenkuchen: Natürlicher Genuss für jeden Anlass
Der ladinische Buchweizenkuchen ist von Natur aus glutenfrei und dank des geringen Laktosegehalts in der verwendeten Butter auch für Menschen mit Laktoseintoleranz gut verträglich. Sein charakteristischer, nussiger Geschmack macht ihn zu einem vielseitigen Genuss, der zu jeder Gelegenheit passt – ob als süßer Abschluss nach dem Essen, zur Kaffeepause oder bei einer festlichen Feier. Der Kuchen vereint Tradition und Natürlichkeit, und seine rustikale Einfachheit bringt den authentischen Geschmack der Alpenregion direkt auf den Teller.
📖 Recipe
Ladinischer Buchweizenkuchen
Ingredients
- 6 Eier
- 250 g Zucker, fein, braun
- 250 g Buchweizenmehl
- 250 g Haselnüsse, fein gemahlen
- 1,5 Pkg Backpulver
- 1 TL Vanillezucker
- 1 TL Zimt
- 250 g Butter, bei Raumtemperatur
- 250 g Preiselbeermarmelade, für die Füllung
- etwas Staubzucker, zum Bestreuen
- etwas Butter, zum Einfetten der Backform
Instructions
- Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Eine Springform (23 cm Durchmesser) mit Butter einfetten und mit Mehl ausstäuben. Alternativ die Springform mit Backpapier auslegen.
- Eier trennen. Eiweiß in einer Rührschüssel schaumig aufschlagen. Langsam 125 g des Zuckers einrieseln lassen und weiterschlagen, bis der Eischnee Spitzen zieht, dann beiseite stellen.
- Buchweizenmehl sieben und in einer weiteren Schüssel mit Backpulver, den gemahlenen Haselnüssen und Zimt gut vermischen.
- In einer dritten Schüssel die Butter mit den restlichen 125 g Zucker schaumig schlagen. Dotter nach und nach beifügen.
- Sobald die Butter - Dotter - Masse cremig und luftig ist, zuerst die Mehlmischung und anschließend den Eischnee vorsichtig unterheben. In die vorbereitete Springform füllen und 45-50 Minuten backen (Stäbchenprobe machen).
- Den Kuchen in der Form gut auskühlen lassen. Aus der Form lösen und horizontal in zwei Scheiben schneiden. Die untere Scheibe mit Preiselbeermarmelade bestreichen, die andere darauflegen und den Kuchen mit Staubzucker bestäuben. Nach Belieben dekorieren.
Notes
Nutrition
Ladinischer Buchweizenkuchen: Alpenkulinarik für Genießer
Ich hoffe, der ladinische Buchweizenkuchen weckt bei dir die gleichen Erinnerungen an alpine Genussmomente wie bei mir. Hast du ihn schon einmal ausprobiert oder vielleicht sogar eine eigene Variante davon? Hinterlasse einen Kommentar und erzähle mir von deinen Erfahrungen – ich freue mich auf dein Feedback! Danke und buon appetito! Oder, wie die Ladiner sagen: bon pro!
Hildegard meint
Super
sEdina Fuelepne Nagy meint
sehr gutes Rezept, perfekt geworden .
Danke
Rosi meint
Hallo Alessandra,
Vielen Dank für das leckere Rezept.
Es ist nicht ganz einfach die feste Teigmasse mit dem Eischnee luftig zu vermischen.
Aber es lohnt sich! Und mit einem Klecks Sahne ist der Kuchen " eine Sünde wert".
Ale meint
Liebe Rosi, bei dem Kuchen sündige ich gerne mit dir mit 🙂
Liebe Grüße, Ale
Veronika meint
Hallo Alessandra, ich habe dein Rezept für den Buchweizen-Kuchen heute nachgebacken und muss sagen, dass er wirklich lecker schmeckt! Durch das Preiselbeermarmelade wird er schön saftig und bekommt eine fein säuerliche Note. Großartig!
Danke für das Rezept, werde ich öfter machen 😊
Alles Liebe, Veronika
Heike meint
Ich habe heute den Buchweisenkuchen gebacken, allerdings habe ich keine Preiselbeermarmelade gehabt, habe stattdessen Blaubeer und Himbeermarmelade genommen. Fantastisch..
Paul meint
Hallo Ale! Danke für das Rezept! Du schreibst "In einer dritten Schüssel die Butter mit den restlichen 125 g Zucker schaumig schlagen. Dotter nach und nach beifügen". Ich habe das öfters umgekehrt gehört, also zuerst Zucker mit Dotter, dann Butter nach und nach dazu etc. Kennst Du eine Begründung? Versuche den Unterschied schon lange rauszufinden 🙂 Danke & lieben Gruß!
Ale meint
Hallo Paul,
wenn alle Zutaten Raumtemperatur haben (wichtig), und du sie in dieser Reihenfolge ( also Butter + Zucker schaumig schlagen erst dann Dotter nach und nach) schaumig schlägst, wird die Masse besonders luftig und weich. Luftige und leichte Kuchen schmecken am besten :-).
Liebe Grüße, Ale
Yllen meint
Ja, einverstanden: Die Dotersind ja flüssig, somit kann sie deutlich einfacher in die aufgeschlagene Butter-Zuckermischung eingearbeitet werden als umgekehrt (die rel. feste Butter würde in der Zucker-Dottermischung Inseln bilden, die zunächst herumschwimmen). Also: Ich schlage ebenfalls zuerst die Butter mit dem Zucker schaumig! 🙂
Martini Sylvia meint
Ich möchte gerne deinen Buchweizenkuchen Nachbacken, leider ist es mir nicht möglich das Buchweizenmehl das dafür verwendet wird zu besorgen.
Bitte um den genauen Namen und wo ich es eventuell bekomme. Ich bin in Nordtirol und bei uns gibt es nur das fein gemahlene Mehl. Vielleicht kann ich es am Brenner oder- in Sterzing besorgen.
Hoffe ich bekomme eine Tip und bedanke mich im Voraus.
Ale meint
Hallo Syvia, bei uns in Wien hat DM ein Vollkornbuchweizenmehl (von der eigenen Biomarke), Billa hat das von Alnatura (auch im Onlineshop). Ich kaufe normalerweise die Kerne. Ich habe eine Getreidemühle. Liebe Grüße, Ale
Yllen meint
Buchweizenmehl kann man auch unter "Hadn"-Mehl kaufen! Da wir in der EU leben, könnten hier auch die Nachbarländer aushelfen, z.B. die älteste Buchweizenmühle in Tschechien (oder sogar Europas): Smajstrla.cz
Die Homepage kann auch auf Deutsch eingestellt werden! Smajstrla führt ausgezeichnete Buchweizenprodukte und natürlich auch Buchweizen-Vollkornmehl -es lohnt sich mind. 5 kg zu kaufen (Eur 11,87)
Aus eigener Erfahrung: Super-Qualität, ich koche damit Salziges und backe Süsses!
Bernd meint
Großartiges Rezept! Danke