Die überbackenen Gnocchi nach Sorrentiner Art sind ein Klassiker von der Amalfiküste und aus Kampanien. Die weiteren Hauptrollen neben den Kartoffelnockerl spielen dabei sonnengereifte Melanzani und Tomaten. Serviert wird das Gericht traditionell in einem pignatiello, einer kleinen Kasserolle aus Terrakotta.
Springe zum RezeptHerzhaftes Kampanien
Die kampanische Küche liebt intensive Geschmäcker und Aromen. Aufwendigere Rezepte, die in der Vergangenheit für die Adeligen bestimmt waren – wie Timballo oder Gnocchi – treffen hier auf einfache Gerichte aus der Landküche. Pasta, Fisch, Obst und Gemüse dominieren den Speisezettel der fruchtbaren Region. Aus Kampanien stammen auch die aromatischen San-Marzano-Tomaten. Einige Speisen, die noch heute beliebt sind, sind schon auf den Fresken Pompejis verewigt, welche den Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. überstanden haben. Trauben zum Beispiel waren damals wie heute ein Muss zu Salzigem.
Strangulaprievete (Priesterwürger)
Viele verschiedene Gerichte werden in Italien strangulaprievete oder strozzapreti genannt, was so viel heißt wie Priesterwürger. In Rom sind die Strozzapreti etwa eine Pastasorte. Der Legende nach luden die Frauen den Priester nach der Sonntagsmesse abwechselnd zu sich nach Hause zum Essen ein. Der Ehrengast bekam auch die größte Portion des Mittagessens. So wünschten sich die Männer nicht selten, die Priester würden sich an den großen Bissen verschlucken und die Lust verlieren wiederzukommen. In Kampanien sind die Gnocchi nach Sorrentiner Art die regionalen strangulaprievete. Ein Abt soll so hungrig gewesen sein – und die Gnocchi so gut –, dass der gierige Geistliche daran erstickte. So gut sie auch sind, genießen Sie Ihre Gnocchi also lieber langsam!
📖 Recipe
Gnocchi nach Sorrentiner Art
Zutaten
Für die Gnocchi:
- 1 kg Kartoffeln, abgelagert, keine Heurigen
- 1 Ei
- 200 g Mehl
Für den Sugo:
- 400 g Tomaten, geschält, am besten San Marzano
- 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- Salz
- Basilikum, frisch
Außerdem:
- 200 g Mozzarella
- 2 Handvoll Grana-Käse, oder Parmesan
- 1 Melanzani, Aubergine
- etwas Mehl
- Öl , zum Frittieren
Zubereitung
- Für die Gnocchi die Kartoffeln waschen und mit der Schale im Wasser weichkochen. In einem Druckkochtopf geht das am schnellsten. Kartoffeln noch heiß schälen und direkt auf einem Nudelbrett zerdrücken. Sofort salzen und auskühlen lassen. Kartoffeln mit Mehl und dem Ei mischen. Aus dem Teig etwa fingerdicke Rollen formen und daraus 2 cm große Stücke schneiden. Wenn Sie mögen, können Sie die Gnocchi auf einem Gnocchibrett oder mit einer Gabel rillen.
- Für den Sugo die geschälte Knoblauchzehe in Olivenöl scharf anbraten. Tomatensauce dazugeben und ca. 15 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Knoblauch entfernen. Salzen und mit Basilikum würzen.
- Währenddessen Mozzarella in Würfel schneiden und 10 Minuten in einem Sieb abtropfen lassen. Den Käse reiben.
- Melanzani waschen und in 0,5 cm dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben in Mehl wenden und kross frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Variante aus dem nördlichen Italien: Hier werden die Melanzani selten frittiert, sondern lieber im Ofen oder auf dem Grill ohne Fett geröstet.
- Ab in die Kasserolle. Gnocchi nun in reichlich heißem Salzwasser kurz garziehen lassen. Kasserolle mit Melanzanischeiben auflegen. Sobald die Gnocchi an die Oberfläche schwimmen, abschöpfen, abtropfen und auf die Melanzani geben. Mit Tomatensugo sowie Mozzarella und Käse bedecken. Bei 200° C etwa 10 Minuten, bzw. bis der Käse geschmolzen und goldbraun ist – arruscati auf Neapolitanisch –, überbacken. Heiß servieren und genießen.
Nährwerte
Buon appetito!
Hanna meint
Eines meiner Lieblingsgerichte! Danke für dein Rezept, es war sehr lecker!
Viele Grüße,
Hanna
Ale meint
Oh wie schön liebe Hanna, das freut mich sehr
Erholsame Feiertage, Ale
Falko meint
Ich habe das nun schon zig Male gemacht. Super Rezept. Ich verwende die doppelte Knoblauch Portion und mache chilli flakes in das Sugo rein. Ich lass es 10 Minuten im Ofen dann noch 5 Minuten Grill Oberhitze dann ist es so richtig schön braun... nur ein einziges mal ist es fast schief gegangen wie ich die Melanzani frittierte - die haben das Öl nur so aufgesaugt - also bleib ich bei der Nord italienischen Version. Vielen Dank für das super Rezept.
Ale meint
Das freut mich natürlich besonderes 🙂 liebe Grüße, Ale