Dieser luftig-leichte Gugelhupf beweist einmal mehr, dass die Italiener Backkünstler sind. Dass der Gugelhupf nach dem Kragen des Hl. Aloisius von Gonzaga benannt wurde, zeugt von einer anderen Spezialität des Landes: der Liaison von Frömmigkeit und Esskultur.
Der Mandel Gugelhupf aus Mantua: Wiederbelebte Klosterküche
Schon lange bevor Gonzaga seine aristokratische Spitzen-Halskrause ablegte, um Jesuit zu werden, war der Kuchen ein beliebtes Dessert. Serviert wurde es, in etwas anderer Form, im Kloster seiner Heimatstadt, in Castiglione delle Stiviere bei Mantua. Das Rezept wurde in Klosterarchiven aufbewahrt. Erst als Gonzaga heiliggesprochen und zum Schutzpatron der Jugend wurde, bekam der Kuchen seine heutige Ringform (anello): leicht gekräuselt wie ein Spitzenkragen und zu Ehren des Heiligen mit karamellisierten Mandeln verziert.
Seligkeit geht durch den Magen
In Italien sind etliche Gerichte nach Heiligen benannt. Denn Frömmigkeit und kulinarischer Genuss sind Grundfeste der italienischen Kultur. Und wer glaubt, der Weg ins Paradies sei langwierig und mühsam, kann in Italien nach einer Abkürzung fragen. Sie geht durch den Magen. So sagt ein Sprichwort: Wer gut isst, der trinkt gut. / Wer gut trinkt, der schläft gut. / Wer gut schläft, der lebt gut. / Wer gut lebt, der stirbt gut. / Wer gut stirbt, der geht in den Himmel. / Also wer gut sterben und in den Himmel kommen will, / der soll gut essen.
Mandeln Gugelhupf - Ein Lob an die Mandel
Gut zu essen, versteht man in der Lombardei. Wenn ich an die mantuanischen Süßspeisen denke, fallen mir gleich berühmte Kuchen ein: Sbrisolona, Anello di Monaco oder Tagliatelle-Kuchen. In allen Rezepten spielen Mandeln eine Rolle. Im weniger bekannten Anello di San Luigi Gonzaga bekommen sie sogar die Hauptrolle und ersetzen das Mehl. Der Kuchen ist glutenfrei und sehr einfach und schnell zubereitet (ca. 1 Stunde inkl. Backzeit). Das könnte auch Sie retten, wenn unerwartet Gäste vor der Tür stehen.
📖 Recipe
Anello di San Luigi Gonzaga - Der Mandel Gugelhupf aus Mantua
Zutaten
Teig:
- 2 Eier
- 140 g Zucker
- 140 g Butter, bei Raumtemperatur
- 500 g Mandelmehl, bzw. geriebene Mandeln
- 1 Packung Backpulver
Dekor:
- 1 EL Zucker
- 1 Handvoll Mandelsplitter
Zubereitung
- Den Ofen auf 170° C vorheizen. Eine Ciambella-Backform bzw. Gugelhupfform einfetten und mit Zucker ausstäuben. Mandelsplitter und 1 EL Zucker mischen und gleichmäßig im Inneren der Backform verstreuen.
- In einer Schüssel alle restlichen Zutaten rasch miteinander verquirlen und die Masse in die Backform füllen. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 40 Minuten bei 170° C backen, dann z. B. mit einem Schaschlikspieß die Stäbchenprobe machen. Wenn kein Teig mehr daran haftet, kann der Gugelhupf aus dem Ofen. Vor dem Stürzen etwas abkühlen lassen.
Notizen
Nährwerte
Ich freue mich auf dein Feedback und deine Erfahrungen – hinterlasse gerne einen Kommentar. Grazie e buon appetito!
Daniela meint
Hat wunderbar funktioniert (auch mit 50% Haselnüssen). Schmeckt sm nächsten Tag fast noch besser als frisch.
Nadja meint
Da fehlt was der zerfällt komplett!?
Ale meint
Liebe Nadja, dass er zerfällt ist mir noch nie passiert... Und ich habe die Zutaten kontrolliert und sie sind richtig eingetragen ...
Wollen wir das Rezept gemeinsam durchgehen? Liebe Grüße, alessandra