Castagnaccio, der toskanische Kuchen aus Kastanienmehl mit dem nussig-erdigen Geschmack
Der Castagnaccio, ist ein kulinarisches Erlebnis und einer der ältesten Kuchen Italiens.
Bereits anfangs des 16. Jahrhunderts backte man diesen sehr flachen Kuchen der in der Toskana
Mit seinem nussig-erdigen Geschmack passt er wunderbar zu einem Glas Vin Santo - einem italienischen Dessertwein. Er schmeckt herrlich zu geschlagenem Ricotta und Honig.

Castagnaccio: Ein Stück toskanische Geschichte im Geschmack
Der Castagnaccio, ein fester Bestandteil der toskanischen Küche, erzählt von einer Zeit, in der die Menschen mit einfachen Mitteln große Genüsse schufen. Ursprünglich aus der Not geboren, als Kastanienmehl in der Region reichlich vorhanden war, entwickelte sich dieser Kuchen zu einem echten Klassiker. Über die Jahrhunderte hinweg hat der Castagnaccio seine Wurzeln in der bäuerlichen Tradition bewahrt, gleichzeitig aber immer wieder seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Seine erdige Süße, verstärkt durch Rosinen und den aromatischen Rosmarin, macht ihn zu einem einzigartigen kulinarischen Erlebnis, das die Jahreszeiten und die Landschaft der Toskana auf wunderbare Weise widerspiegelt.
Das Kraut mit magischen Kräften
In der Vergangenheit glaubte man, dass Rosmarin eine wichtige Rolle bei allem spielte, was sich um die Liebe oder die Leidenschaft drehte. So glaubte man, dass wenn ein Gentleman ein Stück von Castagnaccio (mit Rosmarin) von einer jungen Dame annahm, er sich auf der Stelle in dem Mädchen verliebt und sie geheiratet hätte.
Traditionell und zeitgemäß: Ein Genuss für alle
Um den traditionellen Castagnaccio glutenfrei, vegan und zuckerfrei zuzubereiten, bleibt das Rezept erfreulich einfach. Das Grundrezept besteht aus Kastanienmehl, Wasser, Olivenöl und Rosmarin. Da Kastanienmehl von Natur aus glutenfrei ist, braucht man keine Anpassungen an der Mehlsorte vorzunehmen. Um den Teig vegan zu halten, verwendet man pflanzliches Olivenöl und verzichtet auf tierische Produkte wie Milch oder Eier. Der Teig benötigt keinen Zucker, da das Kastanienmehl eine natürliche Süße mitbringt, die durch die Zugabe von Rosinen oder getrockneten Feigen verstärkt wird.
📖 Recipe
Castagnaccio
Zutaten
- 2 EL Olivenöl, 1 EL zum Einfetten - 1 EL für den Teig
- 350 g Kastanienmehl
- 1 Prise Salz
- 450 ml Wasser, raumtemperiert
- 100 g Pinienkerne, oder 50 Pinienkerne - 50 gehackte Wallnusskerne
- 50 g Rosinen
- 1 Rosmarinzweig, klein
Zubereitung
- Den Backofen auf 230°C (Ober-Unterhitze) vorheizen.
Die Form mit Öl auspinseln und beiseitestellen. - Das Esskastanienmehl durch ein Sieb in eine Schüssel sieben. Mit einem Schneebesen Salz und Öl und nach und nach das Wasser untermengen. Alles zu einem klumpenfreien, glatten und cremigen Teig verarbeiten. Die Hälfte der Früchte unter den Teig heben.
- Den Teig in die vorbereitete Form füllen und gleichmäßig mit den trockenen Früchten bestreuen.
- Ofen auf 180° C reduzieren und für 30 Minuten im Ofen backen. So ziehen sich die typischen Rissen auf die gesamte Oberfläche durch.
Den Kuchen lauwarm servieren
Notizen
Einige Rezepte ergänzen den Teig mit 1 EL Zucker
Nährwerte
Castagnaccio für besondere Anlässe
Ich freue mich darauf, zu hören, wie dir das Rezept gelungen ist. Hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder Feedback – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen und Ideen.
Buon appetito!
Andrea meint
Hallo liebe Ale,
Danke fürs Rezept. Ich backe zum ersten Mal mit Kastanienmehl. Das Mehl hat einen bitteren Geschmack und riecht seltsam. Ist das normal? Packung ist frisch geliefert und hat MHD bis 30.11.25. Firma 'Fenoglio Alberto' farina di castagne. Habe das Mehl gesiebt und nichts Auffälliges gefunden. Aus dem Ofen duftet es lecker.
Viele Grüße
Andrea
Ale meint
Liebe Andrea,
vielen Dank für deine Nachricht! Kastanienmehl sollte einen leicht süßlichen und Geschmack haben und nicht bitter sein. Der Geruch ist von Natur aus intensiver als der neutrale Duft von Weizenmehl – das ist ganz normal.
Es klingt aber schon vielversprechend, dass dein Gebäck so köstlich duftet! Wie hat dir der Kuchen nach dem Backen geschmeckt?
Liebe Grüße, Alessandra
Sam Trinczek meint
Vielen, lieben Dank (mille grazie) für dieses Rezept. Meine Frau und ich sind schon seit Jahren "Fans" der italienischen Küche. Ich mache vieles selber, da ich eine Getreidemühle sowie eine Nudelmaschine habe. Dieses Rezept habe ich noch nicht gekannt und gleich ausgedruckt. Das werde ich probieren, da ich Kastanienmehl habe! Saluti di Austria
Ale meint
Mille grazie für deine herzlichen Worte! Es freut mich sehr zu hören, dass ihr beide so große Fans der italienischen Küche seid und sogar eure eigenen Nudeln macht – das ist wirklich wunderbar! Kastanienmehl schenkt dem Rezept eine unerwartete, süßliche Note.Ich hoffe, es gelingt euch köstlich und bringt ein Stück Italien nach Österreich.
Saluti und viel Freude beim Ausprobieren!
Alessandra
Maggie meint
Liebe Ale,
Danke für das toll klingende Rezept. Auf dem Bild sirht es so aus, als wären noch Hasselnüsse und Sonnenblumenkerne als Belag drauf…?
Liebe Grüße
Maggie
Ale meint
Liebe Maggie das Rezept schreibt Pinienkerne vor, wenn ich diese nicht zu Hause habe- was oft der Fall ist - , gebe ich gerne Samen und Nüsse bzw. Haselnüsse dazu. Uns schmeckt es genau so gut. Liebe Grüße Ale
Josephine meint
Hallo Ale! Ich backe heute Abend das erste Mal diesen Kuchen! Der Rosmarin kommt nur als Deko oben drauf oder auch in den Teig mit hinein?
LG
Josy
Ale meint
Hallo Josephine, dieser Kuchen ist mein absoluter Lieblingskuchen. Oh wie ich ihn liebe!
Und jetzt zu deiner Frage: Die Hälfte der Rosmarin kommt in den Teig hinein. Wenn du willst, dass die auf der Oberfläche verteilten Kräuter und Rosinen nicht zu dunkel werden, gib den Kuchen in auf die unterste Schiene des Ofens. Gutes Gelingen. Alessandra
Silke meint
Hmm, klingt sehr spannend. Leider finde ich nicht den Arbeitsschritt wann die Pinienkerne dazugegeben werden. Vor oder nach dem Backen oder kommen sie auch in den Teig?
Liebe Grüße Silke
Ale meint
Liebe Silke davor ... 🙂
LG Ale
Karin Benicke meint
Einfach köstlich dieser Kuchen.Die Zutaten habe ich streng nach Vorschrift zusammengefügt. Nur mit den frischen Rosmarin-Nadeln konnte ich mich nicht anfreunden. Ich habe getrockneten aber sehr intensiv riechenden Rosmarin mit dem Teig vermischt.
Astrid meint
Danke für dieses toskanische leckere Rezept. Es war eine Gaumenfreude für die ganze Familie. Zum Nachkochen weiterempfohlen. Viel Grüsse vom trueffelbaeume-kaufen Team
Susanne meint
Könnte ich den Kuchen auch einen Tag vorher machen und dann nochmal im Ofen aufwärmen? Oder wird er dann zu Fest? Herzliche Grüße Susanne
Ale meint
Hallo Susanne, ich lagere den Castagnaccio immer im Kühlschrank.
Da er kühl ausgezeichnet schmeckt, bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, ihn aufzuwärmen.
Liebe Grüße, Ale
Susanne meint
Alles klar! Ich dachte nur, weil es heißt lauwarm servieren! Danke für die schnelle Antwort! Und für die tollen (alten) Rezepte! Seit Herbst muss ich auf Gluten verzichten und werde hier fündig! Das ist toll!
Eva Kienle meint
Was für eine wunderbare Überraschung, die italienischen Rezepte mit den professionellen Bildern! Wer sie nicht ausprobieren möchte, hat kein Herz fürs Kochen und keine Liebe zu Italien. Beispielsweise Kastanienmehl gibt es in gut sortierten Bioläden.
Macht weiter so, mit grosser Bewunderung !
Ale meint
Schön, liebe Eva, dass du so begeistert bist! Liebe Grüße Ale