Wir kennen Gnocchi vor allem aus Kartoffelteig. Doch in Italiens Regionen werden die leckeren kleinen Nockerl auch aus diversen Mehlsorten, aus Polenta oder Brot zubereitet. In Venedig und auf Sizilien liebt man sie mit Ricotta (Topfen).
Es geht auch ohne Kartoffeln
Bevor die Kartoffel ihren Siegeszug in Europa antrat, waren italienische Gnocchi eine festliche Variante der Nudeln. Wie die Kochbücher des Mittelalters und der Renaissance bestätigen, bestand der Teig aus diversen Mehlsorten, die oft mit anderen Zutaten ergänzt wurden. Die traditionellen Malloreddus zum Beispiel, kleine sardische Nudeln aus Hartweizenmehl, werden auch gnocchi sardi genannt. So vielfältig die Gnocchi, so verschieden sind auch die Arten, wie sie dann auf den Tisch kommen: in Salbeibutter oder Tomatensauce, mit Käse überbacken oder in einer Brühe.
Alles Gnocchi!
Im Piemont sind Gnocchi etwa aus Buchweizen- und Weizenmehl. In Friaul und Latium kommen Eier in den Teig, in der Toskana ist dieser aus Polentagrieß. In der Lombardei bestehen Gnocchi aus altem Brot, Spinat und Eiern. Auch in Trentino-Südtirol werden sie mit altem Brot zubereitet. Die Venezianer und die Sizilianer wiederum mischen Ricotta hinein. Die ältesten Gnocchi Italiens sind jedoch aus der Emilia Romagna. Die Rezeptur der pisarei istaus dem Mittelalter. Die Nockerl aus Mehl, Semmelbröseln und Wasser werden mit Bohnen, Zwiebeln und Tomaten serviert.
Ricotta-Geschichten
Ricotta (Topfen) aus Schafsmilch ist ein typisches Produkt aus Süditalien und von Sizilien. Der berühmteste stammt aus den Sicani-Bergen zwischen der Provinz Palermo und Agrigent. Mit diesem Ricotta bereitet man auch die sizilianischen Cannoli und die Cassata zu. Noch heute ziehen die Schäfer mit ihren Herden über die kräuterreichen Weiden der Sicani-Berge, die Schafe werden von Hand gemolken. Schafsmilch war früher eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Insel. Manche glaubten sogar an ihre magischen Kräfte. So sollten Frauen, die nicht schwanger werden wollten, vor dem Geschlechtsverkehr Schafsmilch trinken.
Sizilianische Ricotta-Gnocchi: Zart und cremig mit einem Hauch von Süße
Die sizilianischen Ricotta-Gnocchi zeichnen sich durch ihre weiche, zarte Textur und den leicht cremigen, süßlichen Geschmack aus. Dieser feine Geschmack passt perfekt zu einer Vielzahl von Saucen, von fruchtigen Tomatensaucen bis hin zu nussigem Pesto oder einfachen Butter-Salbei-Kreationen. Die Gnocchi sind eine hervorragende Wahl für alle, die ein besonderes und doch unkompliziertes Gericht suchen, das jeden Gaumen erfreut.
📖 Recipe
Sizilianische Topfen Nockerl
Zutaten
- 125 g Mehl
- 1 Ei
- 250 g Schafsricotta, hoher Fettanteil
- 100 g Pecorino, oder Parmesan
Zubereitung
- Mehl auf eine Arbeitsfläche geben. In der Mitte eine Mulde formen. Ei sowie Ricotta und den geriebenen Pecorino in die Mulde geben. Die Zutaten mit den Fingerspitzen von innen nach außen vermengen. Den Teig nur wenig durchkneten. Wenn Sie die Zutaten zu gut verkneten, werden die Nockerl hart. Einige Stücke Ricotta müssen grob bleiben. Den Teig in Plastikfolie einwickeln und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
- Aus dem Teig fingerdicke Rollen drehen und davon 2 cm lange Stücke abschneiden. Die Teigstücke auf ein Küchentuch legen und mit etwas Mehl bestäuben. Nach und nach in siedendes Salzwasser geben, Temperatur etwas reduzieren und die Gnocchi 2-3 Minuten garziehen lassen. Sobald die Nockerl an die Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen und gut abtropfen lassen.
- Zu diesen cremigen Gnocchi schmeckt eine schlichte Tomatensauce. Ihre Säure ist ein feiner Kontrast zum Ricotta: eine Knoblauchzehe in Olivenöl anbraten, wieder entfernen, dann passierte oder gestückelte Tomaten mit dem Öl verrühren und etwas einkochen lassen. Wer mag, aromatisiert noch mit frischem Basilikum. Mit Salz abschmecken. Die venezianischen Ricotta-Gnocchi (fioreta) werden mit zerlassener Butter und reifem, geschmolzenem Käse serviert.
Nährwerte
Probier es aus!
Hast du die sizilianischen Ricotta-Gnocchi ausprobiert? Hinterlasse gerne einen Kommentar und teile dein Feedback – ich freue mich darauf, von deinen Erfahrungen zu hören. Grazie e buon appetito!
Alex meint
Hallo, welche Mehlsorten wären denn hier empfehlenswert?
Ale meint
Liebe/r Alex,
hier kannst du ein Universalmehl verwenden
Liebe Grüße, Ale
Ale meint
Hallo Alex,
Weizenmehl, Universal
Miz356 meint
Muss ich unbedingt probieren. Kannst du dir vorstellen dass das auch mit Quark ginge?
P.S. Schafsmilch als Verhütungsmittel - recipe for disaster!!
Ale meint
Mit Quark (40%) geht es auch!
P.S. 🙂 oder das perfekte Rezept für große, italienische Familien 🙂
Miz356 meint
Oder für ein Quarantänepaar mit Gefrierfach 😊Danke!!
Ale meint
Tolle Idee!
Liebe Grüße, Ale
Miz356 meint
Ich hab sie gemacht, mit Quark. Funktioniert super, schmeckt toll. So viel einfacher als die Kartoffelgnocchi. Danke!
Ale meint
Hallo,
ja, Quark funktioniert genauso gut wie Ricotta.
Ich liebe diese Gnocchi auch, weil sie so einfach zu machen sind.
Liebe Grüße, Ale
Susanne Müller meint
Guten Morgen
Sehr leckere Rezepte!
Einen schönen Tag
Susanne
Ale meint
Das freut mich liebe Susanne
Bleib gesund
Liebe Grüße, Alessandra