Grün wie der Frühling! Gnocchi mit Bärlauch bringen Schwung in die Küche und in unseren Stoffwechsel. In Italien gehört Bärlauch fest zur Fastenzeit. Der wilde Verwandte des Knoblauchs soll die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben und entgiftend wirken.
Die Fastenzeit ruft zum Verzicht
In früheren Jahrhunderten standen gläubige Katholiken unter einem besonders strengen Fastenregiment. So war in den Wochen vor Ostern nicht nur Fleisch verboten. Man sollte sich generell beim Essen einschränken und bewusst Verzicht üben, weitere tierische Produkte und Alkohol inklusive. Es wurde zu einer eigenen Kunst, diese Regeln mit einer Reihe von Tricks zu umzugehen.

Muschelsuppe am Gründonnerstag
Ein Beispiel ist Ferdinand I., König beider Sizilien. Er liebte Muscheln und wollte in der Fastenzeit nicht darauf verzichten. Er befahl also seinen Köchen, Miesmuscheln als Suppe zuzubereiten. Bei so einer einfachen Speise musste sogar der Beichtvater des Königs ein Auge zudrücken. Dank Ferdinand I. wird in Italien noch heute traditionell eine Miesmuschelsuppe am Gründonnerstag gegessen.
Gaumensünden zur Ehre Gottes
Ähnliches passierte in einem Kloster zwischen Prato und Florenz, wo dieses Mal Nonnen einen Weg fanden, das Fasten zu umgehen und weiterhin kleine peccati di gola (Gaumensünden) zu naschen. Mit ihren Keksen in Buchstabenform, mit denen sie die Verse des Evangeliums reproduzierten, ehrten sie Gott – und hatten auch in der Fastenzeit stets ein paar Süßigkeiten zur Hand.
Bärlauch in der Lombardei: Frühlingsaroma in der Traditionellen Küche
Bärlauch, auch bekannt als wilder Knoblauch, hat seinen Weg in die Küche der Lombardei vor allem durch seine natürlichen Vorkommen in den schattigen Wäldern und feuchten Wiesen der Region gefunden. Schon seit Jahrhunderten wird er von den Lombarden geschätzt und genutzt, insbesondere im Frühjahr, wenn die Blätter ihre volle Aromakraft entfalten. Ursprünglich wurde Bärlauch als Heilpflanze eingesetzt, doch mit der Zeit entdeckte man seine kulinarischen Qualitäten. In der lombardischen Küche findet Bärlauch häufig in traditionellen Rezepten Verwendung, sei es in Pesto, als aromatische Zutat in Suppen, oder wie bei diesen grünen Gnocchi, wo er für eine frische, würzige Note sorgt. Die Verbindung von Bärlauch mit Ricotta ist ein Beispiel für die einfache, aber geschmackvolle Küche der Lombardei, die regionale Zutaten auf köstliche Weise in Szene setzt.
📖 Recipe
Grüne Gnocchi mit Bärlauch und Ricotta
Ingredients
Für die Gnocchi:
- 1 kg Kartoffeln, abgelagert, keine Heurigen
- 200 g Bärlauchblätter, frisch
- 300 g Mehl
- 1 Ei
- 200 g Ricotta, 40 % Fettgehalt
- 1 Prise Salz
Außerdem
- 120 g Butter
- 6 EL Salbeiblätter
- 6 EL Parmesan
Instructions
- Für die Gnocchi die Kartoffeln säubern und mit der Schale im Wasser weichkochen. In einem Druckkochtopf geht das am schnellsten. Kartoffeln noch heiß schälen und direkt auf einem Nudelbrett zerdrücken. Sofort salzen und auskühlen lassen.
- In der Zwischenzeit die Bärlauchblätter gut waschen, trocken tupfen und fein hacken. Kartoffeln mit Mehl, Ei und Ricotta vermischen. Bärlauch untermengen. Eventuell nochmals nachsalzen. Aus dem Teig etwa fingerdicke Rollen formen und daraus mundgerechte Stücke schneiden.
- Nockerl in mehreren Durchgängen in siedendes Salzwasser geben, Temperatur etwas reduzieren und die Gnocchi 2-3 Minuten garziehen lassen. Sobald die Nockerl an die Oberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen und gut abtropfen lassen. Warm stellen, bis alle Gnocchi fertig gekocht sind.
- Butter in einer großen Pfanne schmelzen und darin die Salbeiblätter sowie, wenn gewünscht, die fertigen Gnocchi anbraten. Gnocchi mit der Salbeibutter und viel Parmesan servieren.
Video
Notes
Nutrition
Probiere die köstlichen grünen Gnocchi mit Bärlauch und Ricotta und genieße den frischen Geschmack des Frühlings! Wenn dir das Rezept gefallen hat, hinterlass gerne einen Kommentar oder Feedback. Danke und buon appetito!
Anonymous meint
Einfach fantastisch!