Die Panzanella gehört in Italien einfach zum Sommer. Der erfrischend leichte Brotsalat ist perfekt für den kleinen Hunger, gerade, wenn Sie mal keine Lust haben, lange in der Küche zu stehen. Ursprünglich aus Mittelitalien ist das Gericht heute im ganzen Land bekannt. Mit feinen Unterschieden.
„Wenn es keine Suppe ist, ist es nasses Brot.“
„Se non è zuppa è pan bagnato,“ lautet eine italienische Redewendung, die etwa dem deutschen „Das ist gehupft wie gesprungen“ entspricht. Sie kommt aus einer Zeit, als in fast jeder Suppe Brot eingetunkt wurde: einerseits um die Suppe gehaltvoller zu machen, andererseits um das übrig gebliebene Brot zu verwerten. So entstanden berühmte Rezepte wie die Ribollita oder die Pappa al pomodoro. Auch die Panzanella gehört zu diesen Gerichten, bei denen es ums „nasse Brot“ geht. Diesmal allerdings in einer Sommervariante.
Die Originalrezeptur des Brotsalats
Ich mag die Panzanella gern mit geröstetem Brot. Diese Version ist eher neu. Beim Original wird das Brot in einer Mischung aus Wasser und Weißweinessig (5:1) eingeweicht. Hat sich das Brot vollgesogen, drückt man es von Hand aus, zerkleinert man es und mischt man es mit dem verdure dell'uscio. Verdure dell'uscio sind die Salatgemüse, die gerade zur Hand sind. Dazu gehören Gurken, Tomaten, Kohlrabi, Zucchini und mehr. Anschließend zieht der Brotsalat eine halbe Stunde im Kühlschrank durch, bevor man ihn serviert und – dann wieder bei Zimmertemperatur – ihn isst.
Regionale Eigenheiten
Beinah jede Familie und jede Region in Italien haben ihre Variante der Panzanella. Doch es gibt ein paar verbindliche Richtlinien. Dazu gehören das „alte“ Brot und die Zwiebel, die in lauwarmes Essigwasser (Weißwein - oder Apfelessig) gelegt wird, um ihr die Schärfe zu nehmen. Das Gemüse ist stets saisonal und regional. Vor der Verbreitung der Tomaten war etwa wilder Portulak eine bekannte Zutat. In Umbrien und den Marken zerstückelt das Brot nicht ; wie bei der Ribollita liegen die Brotscheiben am Boden der Schüssel. In der Toskana verwendet man nur pane sciocco (ungesalzenes Brot), in Kampanien kommen die runden friselle zum Einsatz und auf Sardinien das pane carasau.
📖 Recipe
Panzanella
Zutaten
- 1 Zwiebel
- 300 g Weißbrot, alternativ: Semmelwürfel
- Salz
- Olivenöl , extra natives
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Fleischtomaten, reif
- 1 Salatgurke
- 10 Blätter Basilikum, frisch
- Weißer Essig, oder Apfelessig
Zubereitung
- Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Diese eine halbe Stunde lang in lauwarmes Essigwasser legen (5 Teile Wasser, 1 Teil Essig). So wird die Zwiebel milder im Geschmack. Das Brot in mundgerechte Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Olivenöl oder Butter erwärmen, das Fett salzen. Das Brot sowie die geschälte Knoblauchzehe (ganz) dazugeben und im heißen Fett einige Minuten goldbraun rösten. Das Brot in eine große Schüssel geben. Den Knoblauch entfernen.
- Tomaten und Gurken stückig schneiden. Gurke nach Belieben schälen. Basilikum mit den Händen zerkleinern. Nun alles zu dem Brot geben. Zwiebel aus dem Wasser nehmen, trocken tupfen und ebenfalls untermischen.
- Mit Salz, Olivenöl und etwas Essig würzen. Tipp: Seien Sie mit Salz und Essig vorsichtig, denn beides ist schon an den Zutaten. Beim Olivenöl hingegen nicht sparen!
Notizen
Nährwerte
Wenn dir das Rezept gefallen hat oder du eigene Abwandlungen ausprobiert hast, hinterlass gerne einen Kommentar oder Feedback. Ich freue mich darauf, von deinen Erfahrungen zu hören! Danke und buon appetito!
H. Mitzkewitsch meint
Der Brotsalat schmeckt einfach immer wieder "saugut. Ich schneide die Ziebeln hauchdünn mit einem Gemüsehobel und verwende weißen Balsamicoessig.
Birgit meint
Toll, Dass du schreibst, wie der originale Salat gemacht wird. Die Alternative mit dem gerösteten Brotwürfeln schmeckt mir aber auch besser!