
Sonnenreife Tomaten, süße Zwiebeln, Kapern, Oliven und – in der Hauptrolle – frische Melanzani: Für viele Sizilianer ist die Caponata ein Stück Heimat und ein Leckerbissen, der alle an den Tisch lockt.
Springe zum RezeptVon Tavernen, Knurrhähnen und Kapaunen
Woher der Name Caponata kommt? Die eine Legende nennt die Tavernen, die auf Lateinisch cauponae hießen, als Ursprung. Hier trafen sich die Männer, verzehrten zum Wein etwas Brot mit Knoblauch, Oliven, Kapern oder Sardellen, später auch kleine warme Speisen. Eine davon erinnert an die Caponata. Eine andere Geschichte verbindet die Caponata mit dem capone, der alte italienische Name für Knurrhahn. Der Fisch im Eintopf sei dann in ärmeren Haushalten durch die Melanzani ersetzt worden. Selbst mit dem traditionellen ligurischen Fastengericht cappon magro („magerer Kapaun“) – eine Art Schichtsalat aus viel Gemüse und Fisch – verknüpft man das Gemüse manchmal . Dies könnte die Pinienkerne erklären, die in einigen Rezepten zu finden sind.
Caponata gegen Heimweh
Die Caponata gehört zu den Grundpfeilern der sizilianischen Küche und konnte angeblich sogar das Heimweh ausgewanderter Sizilianer stillen. In Konserven gefüllt, exportierte man das Gericht schon vor gut 100 Jahren aus Palermo bis in die USA. Aber anzumerken ist: Die Caponata gibt es nicht. Wie so oft hat jede Region ihre spezielle Variante. Unter den 37 Rezepten gibt es welche mit bitterem Kakao, mit Mandeln, Pistazien, Pinienkernen, Rosinen oder Paprika und Kartoffeln. Verbreitet hat sich auch die Sitte, vor dem Servieren geröstete Semmelbrösel (aus der Krume) über die Caponata zu streuen. Der crunchige Effekt passt wunderbar zum süß-säuerlichen Gemüse.
Caponata
Zutaten
- 2 Melanzani, (Auberginen)
- 1 Zwiebel, groß, rot
- 500 g Tomaten, reif
- 40 g Sellerieherz, (der weiße Strunk des Stangenselleries)
- 20 Oliven
- 2 EL Kapern, gesalzen
- 1 TL Zucker
- 2 EL Weißweinessig
- Salz
- Natives Olivenöl extra
- 10 Basilikumblätter
Nach Belieben:
- 40 g Pinienkerne, oder Mandeln, geröstet
Zubereitung
- Melanzani in Würfel schneiden, salzen und 30 Minuten ziehen lassen. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Tomaten eine Minute eintauchen und dann schälen. Tomaten in Stücke schneiden. Die Samen und den Saft entfernen (der Tomatensaft würde die Melanzani klebrig machen).
- Oliven entkernen und klein schneiden. Kapern mit Wasser abspülen und trocken tupfen. Zwiebel in Scheiben schneiden, Sellerie fein hacken. Etwas Olivenöl in einer Kasserolle erhitzen und zuerst die Zwiebel darin bei schwacher Hitze ca. 10 Minuten schmoren lassen. Tomaten und Sellerie dazugeben. Nach weiteren 5 Minuten folgen Oliven, Kapern und eventuell die Pinienkerne.
- Melanzani leicht zusammendrücken und mit Küchenpapier gut trocken tupfen. Im Öl schwimmend braten, bis die Stücke goldbraun sind. Herausnehmen und abtropfen lassen. Die Melanzani zum restlichen Gemüse geben. 2 bis 3 Minuten mitschmoren lassen. Mit Basilikum, Essig, Zucker und einer Prise Salz abschmecken.
Notizen
Nährwerte
Buon appetito!
Tobias
Ich bin auch ein großer Caponata Fan, vor allem im Sommer. Die Variante mir Zartbitterschokolade mag ich am liebsten. Aber auch Mandeln und Rosinen machen sich immer gut in der Caponata.
Mario von kissedbyflames.com
Ich liebe dieses Gericht! Wie du richtig schreibst gibt es Caponata in so vielen wunderbaren Varianten. Ich mache im Sommer gerne eine erfrischende Variante am Grill mit Rosinen und frisch ausgepsressten Orangen.Ich hab' sie allerdings noch nie durchziehen lassen, das werd' ich mal versuchen!
Ale
Hallo Mario,
das klingt wunderbar! Ich muss deine Kombination ausprobieren. Hast du vielleicht mal Lust mir die Grill-Variante beizubringen?
Liebe Grüße, Ale