Wir Italiener lieben Kuchen: Torten, Strudel oder Tarte, mal mit Joghurt, mal in Vollkorn, mit Nüssen, Früchten und Gewürzen. Und anstelle eines traditionellen Rezeptes pro Region gibt’s eines pro Familie – gerade beim Apfelkuchen.
Der Duft nach Kindheit
Erinnern Sie sich auch? Das ganze Haus duftete, wenn Oma oder Mama einen Apfelkuchen gebacken hat. Wenn ich diesen verführerischen Geruch heute in Nase habe, steht Nonna Nina vor mir, mit der perfekt gebügelten Schürze und ihrem grau gestrählten Zopf. Küchenmaschinen kannte meine Großmutter nicht. Kuchenbacken war Handarbeit und erforderte Geschick und Erfahrung.
Man kann die italienischen Apfelkuchen in drei Sorten teilen: Crostata (Tarte), Torta (klassisch, flaumig und hoch) und den aus Trentino-Südtirol stammenden Strudel. Konsistenz, Geschmack und Aussehen unterscheiden sich bei den Varianten sehr, gemeinsam ist ihnen der unwiderstehliche Duft nach gebackenen Äpfeln – und nach Kindheit.
Apfelkuchen und Geschichte(n)
Die Spuren des Apfelkuchens führen ins mittelalterliche Frankreich, zu Guillaume Tirel, Taillevent genannt, dem Hofkoch Karls des V. Er erweiterte und beeinflusste die größte Rezeptsammlung der Zeit, Le Viandier, wesentlich – etwa mit dem Rezept einer „tarte aux pommes“. Der Legende nach hat er die Rezeptur von einem Mönch bekommen. Über den Austausch zwischen Klöstern kam der Apfelkuchen wohl auch nach Italien.
Doch die Rezeptur dieses Apfelkuchens war ganz anders als die heute gewohnte. Zucker war noch unbekannt, gesüßt wurde also mit Honig, Feigen, Rosinen und vor allem – weil günstig und verfügbar – mit glasig gedünsteten Zwiebeln! Apfelkuchenrezepte mit den heute typischen Zutaten finden sich in italienischen Kochbüchern erst Anfang des 20. Jahrhunderts, etwa bei Ada Boni oder Anna Gosetti della Salda.
Apfeltarte
Fuchtig, einfach und genau nach meinem Geschmack. So und nicht anders würde ich diese Apfeltarte jemandem beschreiben, der sich darunter nichts vorstellen kann. Aber wer könnte schon einem Stückchen davon widerstehen?
📖 Recipe
Apfeltarte
Zutaten
Für den Teig
- 200 g Mehl 00, bzw. glatt
- 165 g Butter, weich
- 100 g Kristallzucker
- 1 Eier, klein
- 1 TL Vanillezucker
- 1 Zitrone, nur geriebene Schale
- 1 Prise Salz
Für den Belag
- 3 Äpfel, groß
- 40 g Kristallzucker
- ½ Zitrone, nur Saft
- 50 g Rosinen
- ½ TL Zimt
- 5 g Mehl, für die Backform
- 10 g Butter , für die Backform
Zubereitung
- Alle Zutaten für den Teig zügig zu einem glatten Teig verkneten und diesen anschließend für 45 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, entkernen und in sehr kleine Stücke schneiden. Die restlichen Zutaten unter die Apfelstücke mischen und 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Mürbteig ausrollen, eine 18 cm Tortenform damit auslegen - auch Ränder -und den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Apfelmasse gleichmäßig darauf verteilen. Sollte Teig übrig bleiben, diesen über die Äpfel bröseln.
- Im vorgeheizten Ofen bei 190°C etwa 45 Minuten backen. Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestreuen und nach Belieben mit Vanilleeis servieren.
Notizen
Zutaten für eine Backform mit ø 18 cm.
Falls Sie einen süßen Zahn haben oder Ihre Äpfel besonders sauer sind, können Sie die Zuckermenge leicht erhöhen.
Nährwerte
Einfach unwiderstehlich
Diese Apfeltarte begeistert durch zarte Apfelstücke, die perfekt mit dem knusprigen Boden harmonieren. Ein klassisches Dessert, das immer wieder überzeugt. Probiere das Rezept aus und erlebe, wie diese einfache, aber köstliche Tarte zum Favoriten wird! Wenn du die Apfeltarte ausprobiert hast, hinterlasse gerne einen Kommentar oder Feedback und teile mit uns, wie dir dieses Dessert gelungen ist. Buon appetito!
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