Eine Lasagne geht immer! Für mich ist sie ein perfektes soul food, egal ob mit Gemüse oder mit Fleisch zubereitet. Diese weiße Lasagne mit Pilzen und viel Käse ist vegetarisch und kommt bei uns gern an besonderen Festtagen oder zu Familientreffen auf den Tisch.
Die Ur-Lasagne
Schon die alten Römer kannten die Lasagne oder zumindest eine Vorform derselben. Laganum hieß die Grundlage der Speise, ein flacher Teigfladen. Der bekannte römische Gastronom Apicius berichtet in seinen Schriften, dass diese Teigplatten aus Weizenmehl mit Fleisch gefüllt und meist direkt auf dem Feuer zubereitet wurden. Das schnelle Gericht war noch im Mittelalter sehr beliebt. Mehrere Dichter erzählen von seinem köstlichen Geschmack.
Viele Köche …
In der Renaissance wurde der beliebte gefüllte Fladen weiterentwickelt. Zu dieser Zeit wurde in Norditalien der Pastateig mit Ei üblich. Francesco Zambrini erklärte 1863 im „Libro di cucina del secolo XIV“ außerdem das richtige Schichten von Teig und Fülle. Und in Neapel bereicherte man die Fleischfülle noch mit Tomatensauce. Aus der Kombination all dieser regionalen Einflüsse entstand so – fast zeitgleich zur Einigung Italiens – die „nationale“ Version der Lasagne, heute eines der weltbekannten Aushängeschilder der italienischen Küche.
Regionale Entdeckungen
In Italien freilich gibt es neben dem Exportschlager unzählige regionale Versionen des Gerichtes. So ist die Lasagne im Norden oft weiß, also ohne Tomatensauce, und vegetarisch mit Gemüse. Großartig ist zum Beispiel die venezianische Variante mit Radicchio trevisano oder jene mit Artischocken oder Fenchel. In Umbrien und den Marken wird das Rinderragout mit Innereien von Huhn und mit Schweinefleisch angereichert, während man auf Sizilien statt Fleisch oft gebratene Auberginen als Fülle vorzieht. Wer Lasagne liebt, findet bei den Regionalküchen jede Menge Inspiration.
📖 Recipe
Weiße Lasagne mit Pilzen
Zutaten
- 1 Packung Lasagneblätter
- 800 g Pilze, frisch, gemischt ( Champignon, Kräutersaitling, Pfifferling, Steinpilz)
- Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe
- 1-2 Handvoll Petersilie, gehackt
Für die Béchamelsauce
- 400 ml Milch
- 400 ml Wasser
- 80 g Butter
- 1 Prise Muskatnuss
- 80 g Mehl
- Salz
Außerdem
- 200 g Parmesankäse, gerieben
- 250 g Weichkäse, gerieben (z.B. Scamorza, Asiago)
- Pfeffer, frisch, gemahlen, schwarz
Zubereitung
- Die Pilze trocken oder mit einem feuchten Küchenkrepp putzen und in Stücke schneiden. In einer Pfanne mit ein wenig Öl und der geschälten Knoblauchzehe rundherum gut anbraten. Pilze nicht salzen, sonst geben sie Wasser ab und können gummig werden. Die gehackte Petersilie unter die Pilze mischen. Pfanne vom Herd nehmen.
- Für die Béchamelsauce die Butter schmelzen. Etwas Muskatnuss hineinreiben. Das Mehl dazu geben und unter Rühren kurz anschwitzen lassen. Das Mehl sollte nicht braun werden. Milch und Wasser mischen und langsam zugießen, dabei kräftig rühren. Die Béchamelsauce einmal aufkochen, dann bei niedriger Temperatur köcheln lassen, bis sie gut eindickt. Mit Salz und evtl. nochmals Muskat abschmecken. Die gesamte Kochzeit für die Béchamelsauce beträgt ca. 15 Minuten.
- Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. In einem größeren Topf Wasser aufstellen, salzen. Sobald es kocht, je 4-6 Lasagneblätter kurz (1-2 Minuten) überkochen. Herausnehmen und die nächsten Blätter einlegen.
- Währenddessen die Lasagne schichten: Mit den kurz gekochten Nudelblättern den Boden der Auflaufform bedecken. Es folgt je eine Schicht Pilze, dann Béchamelsauce und etwas geriebener Käse. Ordentlich pfeffern. Schichten wiederholen, solange man Zutaten hat. Die oberste Schicht: Béchamel mit reichlich Käse bestreut.
- Im heißen Ofen ca. 40 Minuten backen. Sollte die Lasagne zu schnell dunkel werden, decken Sie sie mit Alufolie ab. Die Lasagne ist fertig, wenn sie eine schöne goldene Farbe angenommen hat.
Notizen
Nährwerte
Ein Genuss für alle Sinne: Weiße Lasagne
Diese weiße Lasagne ist eine köstliche Alternative zur klassischen Variante. Probiere das Rezept auch mit Spinat oder Artischocken statt der Pilze für eine interessante Variation. Wenn du das Gericht ausprobiert hast, hinterlasse gerne einen Kommentar oder Feedback und erzähle uns, wie es dir gelungen ist!
Buon appettito!
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