In Italien mag selbst der Teufel Nudeln. Dunkelrot müssen sie sein, zum Heulen scharf (ein bisschen Leid muss sein) und teuflisch gut. Parmesan ist nicht vorgesehen, da der Teufel Abstand zu allem hält, das weiß ist. Ein Sugo alla diavola, ursprünglich aus den Abruzzen, eignet sich als Pasta-Sauce genauso wie als Basis für Fleisch- oder Fischgerichte.
Paprika aus den Abruzzen
Die Küche der Abruzzen ist einfach und reich an lokalen Produkten. Eines davon ist Paprika, die hier seit dem 16. Jahrhundert kultiviert wird: süß und scharf. Aber nicht bloß die Paprika ist eine Einwanderin. Es waren Serbokroaten, die auf der Flucht vor der türkischen Herrschaft am Balkan in die Region abwanderten und ihre Liebe zur Paprika und andere Traditionen mitbrachten. Die Paprika wird in den Abruzzen frisch verarbeitet sowie getrocknet und als Pulver für die Zubereitung von Speisen verwendet. Dieses typisch serbokroatische Erbe ist heute aus der lokalen Küche nicht mehr wegzudenken.
Ein Teufel in der Küche
In Italien ist der Teufel in der Küche übrigens nichts Schlimmes. Das wird von der Redewendung Dio fece il cibo, il diavolo inventò i cuochi (Gott stellte die Zutaten her, der Teufel erfand die Köche) bestätigt. Und wenn man in Italien vom Teufel in der Küche redet, meint man, dass jemand beim Kochen besonders erfinderisch ist, eine Eigenschaft, die bei der Zubereitung von Speisen durchaus hilfreich sein kann. Auch die Teufelsnudeln bestätigen das mit ihren vielen Varianten, die für jeden Geschmack etwas bieten.
Lieblingsvarianten
Im Folgenden stelle ich einige Varianten vor – oder Sie spielen selbst den Teufel in der Küche und kreieren mit den Grundzutaten Ihren eigenen Sugo alla diavola.
- Mit Hühner- oder Truthahnbrust (ca. 200 g): Fleisch würfeln, zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und scharf anbraten. Dann dem Rezept folgen. Verwenden Sie hier kurze Nudeln.
- Mit Rinderfaschiertem (ca. 200 g) oder gewürfeltem Speck: Fleisch auch hier mit den schon leicht gebräunten Zwiebeln scharf angebraten. Dann dem Rezept folgen. Dazu passen lange Nudeln.
- Vegetarisch und sehr schmackhaft: Eine Handvoll Oliven und einige Kapern zu den gerösteten Zwiebeln geben. Dann dem Rezept folgen.
- Etwas aufwändiger: Im Sommer können Sie das Paprikapulver durch 4 gelbe oder rote frische Paprika ersetzen. Paprika vierteln und putzen, kurz blanchieren, kalt abschrecken, die Haut abziehen. Oder für den intensiveren Geschmack die Paprikastücke in der Pfanne oder im Ofen braten, bis sie leicht braun sind. Anschließend 10 Minuten zudecken. So lässt sich die Haut ebenfalls leicht abziehen. Paprika zerkleinern oder pürieren und zu den gerösteten Zwiebeln geben. Dann dem Rezept folgen.
📖 Recipe
Pasta alla diavola – Teufelsnudeln
Zutaten
- 320 g Nudeln, z. B. Linguine, Spaghetti oder Bucatini
- 3 EL Olivenöl
- 1 Zwiebel
- 1-2 scharfe Chilischoten, Peperoncino
- 1 TL Paprikapulver, süß
- 400 g passierte Tomaten
- 1 kleiner Bund Petersilie
- Salz
Zubereitung
- In einer Pfanne die feingehackte Zwiebel in Öl anbraten. Die Chilischote fein schneiden – je nach Schärfewunsch entkernen oder nicht – und zu den Zwiebeln geben. Wenn die Zwiebeln goldbraun sind, den süßen Paprika dazugeben. Gut mischen. Nun die passierten Tomaten hinzufügen. Rühren und ca. 10 Minuten auf mittlerer Flamme köcheln lassen.
- Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen. Nudeln abseihen (dabei etwas Kochwasser auffangen) und direkt in die Pfanne zu dem Sugo geben. Kurz rühren, vom Herd nehmen und mit reichlich gehackter Petersilie würzen, evtl. etwas salzen. Sollten die Nudeln zu trocken sein, fügen Sie ein paar EL Kochwasser hinzu. Gut vermischen und sofort servieren.
Notizen
Der Sugo alla diavola wird mit verschiedenen Pastasorten serviert. Ich mag ihn am liebsten mit einer langen Sorte wie Spaghetti, Linguine oder Bucatini.
Die Sauce eignet sich auch prima, um z. B. ganze Hähnchen- oder Fischfilets darin zu schmoren. Dazu passt Reis oder frisches Weißbrot.
Nährwerte
Buon appetito!
Samvedana meint
Liebe Allessandra,
kann es sein, dass für das Rezept tatsächlich nur 20g Nudeln vorgesehen sind, oder hast Du Dich vertan/vertippt? Herzliche Grüße.
Ale meint
Vielen lieben Dank. Ich habe mich vertippt 🙂
Liebe Grüße, Alessandra