Die einen zaubern den Reissalat mit Meeresfrüchten, die anderen mit Fleisch und Käse oder mit gebratenem Gemüse. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Die Grundzutat des beliebten Gerichts ist aber überall gleich: ein langkörniger, weißer Reis.
Reis - Luxusgut für Fürsten
Schon im Mittelalter wurde Reis in Italien angebaut. Adelige Familien wie die Aragonesi im Fürstentum von Neapel oder die Familie Sforza und das Haus D’Este in der Po-Ebene ließen Reis für den eigenen Bedarf anbauen. Wer keine Reisfelder besaß, musste das Luxusgut nämlich teuer bei den Speziali, den Apothekern, erstehen.
So wussten jahrhundertelang ausschließlich die Reichen, wie gut das Korn, das ursprünglich aus China stammt, schmeckt. Und nur Hofköche experimentierten, wie Reis und Reismehl in Suppen, Pasteten, Puddings oder Süßspeisen – oft mit Mandeln, Milch und Honig gemischt – am besten zur Geltung kamen.
Reis für jeden Geschmack
Erst im 19. Jahrhundert näherten sich in Italien Bürgertum und Adel, Alltagsküche und Festessen mehr und mehr an. Reis war mittlerweile erschwinglich und fand seinen Weg in die bürgerliche Küche, wo die „Padrona di casa“ (Hausherrin) sich am Herd beweisen musste. Unzählige Kochbücher und Almanache für Hausfrauen erschienen, neben Festtagsspeisen boten sie viele einfache Gerichte.
Frei von Hofprotokollen konnten die „Regine dei fornelli“ (Königinnen der Herde) die strengen Barrieren zwischen den verschiedenen Gängen (Antipasto, Primo, Secondo, Dessert) nun aufbrechen.
Es lebe die Vielfalt!
Der Reissalat erfordert im Unterschied zu Risotto einen bissfesten Reis, der nach dem Kochen nicht verklebt. Die weiteren Zutaten – das darf etwa auch der Rest eines Tafelspitzes sein – werden in mundgerechten Stücken unter den ausgekühlten Reis gemengt. Der Salat bietet zahlreiche Variationsmöglichkeiten und lässt sich gut im Voraus zubereiten: als schmackhafte Vorspeise (mit kaltem Rindfleisch, Mozzarella und verschiedenem Gemüse) oder perfektes Partygericht (mit Salami, Käse und eingelegten Paprika und Auberginen) sowie als raffinierte Hauptspeise (mit Meeresfrüchten). Der Reissalat ist in der italienischen Küche ein Alleskönner, dessen Boom seit den 1960er-Jahren anhält.
Reis für das Büro
Im Büro muss es oftmals beim Mittagessen schnell gehen. Der Reissalat ist eine geschmackvolle Alternative zur Kantine oder zum Supermarkt. Mit einem warmen Getränk und ein paar frischen Kräutern ist er immer perfekt.
📖 Recipe
INSALATA DI RISO DELL'AMMIRAGLIO
Zutaten
- 300 g Reis
- 2 Tomaten, reif
- 5 Sardellenfilets, in Öl eingelegt
- 10 Stk Artischockenherzen, in Öl eingelegt
- 10 Stk Oliven, schwarz
- 50 g Thunfisch, in Öl eingelegt
- 1 EL Petersilie, gehackt
- 2 EL Olivenöl
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Pfeffer
Zubereitung
- Reis waschen und nach Packungsanweisung in Wasser mit etwas Salz bissfest kochen. Reis abseihen und in einer flachen Schüssel abkühlen lassen.
- Tomaten waschen und zusammen mit Sardellen, Artischocken, Oliven mundgerecht schneiden und mit dem Reis mischen. Mit Salz, Pfeffer und Olivenöl sowie Petersilie würzen. Zuletzt Thunfisch vom Öl trennen und in Stücken zum Reissalat geben.
- Der Reissalat zimmerwarm servieren. Man kann sie gut 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren und durchziehen lassen. Eine Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen.
Notizen
Nährwerte
Buon appetito und viel Freude bei Ihren eigenen Kreationen!
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