So eine cremige Suppe mit Maroni und Linsen wärmt nicht bloß Bauch und Seele. In Italien glauben wir auch fest daran, dass sie uns Glück bringt. Besonders, wenn sie mit den richtigen Linsen zubereitet wird.
Das Fleisch der Armen
Das Rezept dieser Maroni-Linsen-Suppe stammt aus der Provinz Chieti in den Abruzzen. Ähnliche Suppen haben aber in den bergigen Regionen bis hinunter in die Basilikata Tradition. Hier im Apennin werden viele Linsen angebaut. Einige Sorten sogar auf über 1.500 m Seehöhe. Andere gedeihen gut auf den vulkanischen Inseln, etwa an der sizilianischen Küste. Die kleinen Hülsenfrüchte sind fettarm, reich an Eiweiß, Phosphor, Eisen und Vitamin B. Und sie sind nicht teuer. Kein Wunder, dass man sie lange „das Fleisch der Armen“ nannte.

Linsen - Lieblingssorten
Linsen werden in Italien bevorzugt biologisch angebaut. Bis vor einigen Jahrzehnten wurden sie noch traditionell geerntet. Esel zogen grobe Steine über die Pflanzen, um die Früchte aus den Schoten zu lösen. Den Rest erledigten der Wind und die Kinder. Heute macht das eine Dreschmaschine. Die meisten italienischen Linsensorten sind klein. Das heißt, Sie müssen sie nur kurz oder gar nicht einweichen. Berühmt sind etwa die sizilianischen Linsen aus Leonforte: schwarz und mineralreich wie der vulkanische Boden, auf dem sie wachsen. Die vielleicht exklusivsten und zartesten Sorten kommen aus der Gegend um Norcia in Umbrien.
Die kleinen Glücksbringer
Wir Italiener lieben Linsen, weil sie geschmackvoll und so vielfältig in der Küche sind. Und weil wir sie mit Reichtum, Gesundheit und Glück verbinden. Dafür servieren wir am Silvesterabend grüne Linsen aus Altamura in Apulien. Die Linsen aus Onano in Latium helfen sogar bei Kummer: Als Papst Pius IX. im Jahr 1870 weder schlafen noch essen wollte, weil Truppen des jungen Königreichs Italien den Kirchenstaat endgültig eroberten und auflösten, soll erst eine Linsensuppe ihn über seinen Kummer getröstet haben.
📖 Recipe
Maroni-Linsen-Suppe aus den Abruzzen
Ingredients
- 200 g Linsen, einer italienischen Sorte
- 2 Lorbeerblätter
- Olivenöl, nativ extra
- 200 g Maroni, gegart
- 200 g Kartoffeln
- 1 Prise Majoran
- ½ Chilischote
- 2 EL passierte Tomaten
- Salz
- Pfeffer
Außerdem:
- 4 Weißbrotscheiben
- Petersilie
- Pecorino oder Parmesan
Instructions
- Die Linsen mit den Lorbeerblättern laut Verpackungsangabe weichkochen. In der Regel dauert das bei italienischen Linsen ca. 20 Minuten. Ich empfehle eine Sorte, die nicht eingeweicht werden muss. Gut zu wissen: Für Suppen sollten Linsen erst nach dem Kochen gesalzen werden, da sie sonst gern bissfest bleiben.
- In einem Topf das Olivenöl erwärmen und mit der Chilischote aromatisieren. Schote wieder entfernen. Majoran dazugeben sowie nach und nach die abgetropften Linsen, die Hälfte der Maroni und die klein gewürfelten Kartoffeln. Alles anschwitzen und mit Salz und Pfeffer würzen. Passierte Tomaten und ein Glas heißes Wasser dazu, sodass Gemüse und Linsen mit Flüssigkeit bedeckt sind.
- Die Suppe köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind. Wenn gewünscht, pürieren und eventuell nochmals etwas Wasser aufgießen. Brotscheiben mit Olivenöl beträufeln, mit einer Prise Salz würzen und in einer Pfanne auf beiden Seiten anrösten.
- Die Maroni-Linsen-Suppe mit geriebenem Pecorino, frischer Petersilie und den restlichen zerkleinerten Maroni dekorieren. Mit den Brotscheiben heiß servieren.
Nutrition
Wärmende Maroni-Linsen-Suppe für kalte Tage
Diese Maroni-Linsen-Suppe vereint die nussige Süße der Maroni mit dem herzhaften Geschmack der Linsen zu einem wärmenden Gericht, perfekt für kalte, regnerische Tage. Mit ihrer cremigen Konsistenz und den feinen Aromen sorgt sie für Wohlbehagen und bringt den Geschmack der Saison direkt auf den Tisch. Einfach zuzubereiten und voller Nährstoffe, wird sie schnell zu einem Lieblingsgericht für die ganze Familie.
Probier das Rezept aus und lass mich wissen, wie es dir geschmeckt hat! Ich freue mich auf dein Feedback oder deinen Kommentar – teile deine Erfahrungen mit mir und inspiriere andere, diese Suppe zu genießen! Danke und buon appetito!
Gabi Weiser meint
Vielen Dank für dieses Rezept. Ich habe es heute nachgekocht und bin von der Kombination Linsen/Maroni total begeistert.
Als Linsenliebhaber und bekennender Maroni Junkie werde ich dieses Gericht sicher noch öfter nachkochen.
Liebe Grüße
Gabi
Ale meint
Liebe Gabi,
das freut mich natürlich sehr.
Wir lieben diese Kombination auch extrem.
liebe Grüße, Alessandra