Der Sommer wird grün! Probieren Sie doch einmal, Fisolen anders zuzubereiten: zum Beispiel im Ofen gebacken und mit Kräutern und Kapern mariniert. Eine perfekte Vorspeise für alle, die charaktervolle, kräftige Aromen lieben.
Springe zum RezeptGambe de siora, die Bohne, die den Damen Beine machte
In meinem Heimatdorf heißen die Fisolen tegoline. Obwohl das hochitalienische Wort fagiolini überall bekannt ist, wird die grüne Bohne in fast jedem Landstrich Italiens anders genannt. Das mag daran liegen, dass sie lange vor der Einführung einer gemeinsamen Sprache auf dem Speisezettel stand. Eine sehr alte Sorte sind die gambe de siora (Damenbeine) aus Venetien und Trentino-Südtirol. Sie bilden keine Fäden, sind dünn und lang wie die Beine mancher Frau. Gekocht sind sie butterweich und doch knackig im Biss: eine begehrte Sorte Bohnen also. In meiner Kindheit zogen noch „Bohnenverkäufer“ durch die Dörfer, mit Säcken voller Saatgut für viele Gemüsesorten, oft auch für die gambe de siora. Da liefen die Frauen des Dorfes dann zusammen und scharten sich um den Verkäufer.
Beliebte Fisolenrezepte
Wir Italiener lieben Bohnen, ob weiß und rund oder lang und grün. Zum Beispiel fagiolini all’uccelletto, geschmort mit Tomatensauce und Salbei. Auch als Salat findet man die grünen Bohnen im Sommer oft am Tisch. Eine Prise Natron oder Mehl im Kochwasser bewahrt die schöne Farbe. Am besten salzen Sie die Bohnen, wenn sie frisch abgegossen und noch heiß sind. Durch die Hitze schmelzen die Salzkristalle, die sich gut verteilen können. Erst dann Öl, Essig und etwas schwarzen Pfeffer zugeben. Für die Salatvariante mit Guanciale oder Pancetta lassen Sie das Öl in der Marinade weg. Stattdessen wird der Speck kleingeschnitten und in Öl knusprig braun gebraten. Vor dem Servieren über die Bohnen verteilen und gleich warm genießen.
📖 Recipe
Gebackene Fisolen mit wildem Fenchel, Kapern und Pinienkernen
Zutaten
- 600 g Fisolen, bzw. grüne Bohnen
- 3 EL Olivenöl
- 30 g Butter
- 1 kräftige Prise Salz
- 1 kräftige Prise schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- 20 g Pinienkerne, oder gehackte Mandeln
- 30 g Kapern, klein, z.B. Nonpareilles
- 10 g wilder Fenchel, oder Dill
Zubereitung
- Backofen auf 200°C (Umlufvorheizen. Fisolen waschen, trockentupfen und von den Spitzen befreien. Die Bohnen in 1 EL Öl schwenken, mit Salz und Pfeffer würzen. Ein Blech mit Backpapier auslegen, die Bohnen darauf verteilen und ca. 10-12 Minuten backen. Die Fisolen sollen weich und stellenweise braun sein. Auf eine Servierplatte geben.
- Butter in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Pinienkerne ohne Fett goldbraun rösten. Dabei ständig rühren. Butter und Pinienkerne gleichmäßig über die Fisolen verteilen.
- Kapern waschen und trockentupfen. 2 EL Öl in den Topf geben und erhitzen. Kapern darin unter Rühren 1-2 Minuten braten, bis sie knusprig sind. Mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und mit dem gehackten wilden Fenchel über die Fisolen streuen.
Notizen
Wer es gern deftig mag, brät mit den Kapern etwas klein geschnittenen Pancetta oder Guanciale.
Ein Tipp: Die Bohnen anfangs lieber etwas weniger salzen, wenn Sie Salzkapern und Speck verwenden.
Am Schluss alles gut durchmischen und die gebackenen Fisolen mit gerösteten Weißbrotscheiben servieren.
Nährwerte
Buon appetito!
Weitere Bohnengerichte
Geschmorte Bohnen nach toskanischer Art - Fagioli all'uccelletto
Minestrone - Gemüsesuppe all'italiana
Ribollita - Suppe nach toskanischer Art
Franz meint
Ich liebe die Rezepte von Alessandra Dorigato! Nun habe ich auch endlich ein Carbonara Rezept das ich schon jahrelang irgendwie suche und bis jetzt noch nicht gefunden habe. Hatte vor vielen Jahren bei einem Italienurlaub in Siena Spaghetti alla Carbonara gegessen die einfach göttlich waren. Jetzt habe ich Dank a modo mio im Standard endlich das lang gesuchte Rezept. Habe übrigens schon viele Pastarezepte nachgekocht und bin einfach begeistert von den Ergebnissen trotz der meist einfachen Art der Zubereitung!!
Vielen, vielen DANK!!
Ale meint
Lieber Franz,
es freut mich sehr, dass dir meine Rezepte so gut schmecken.
Liebe Grüße, Ale
Wolfgang Krob meint
Liebe Ale,
heute war a-modo-mio Tag :-)))
Habe dein Rezept genommen, aber statt der Fisolen grünen Spargel, dazu Lachsforellenfilets. Die Kapern aus Grichenland von Mani und statt dem Fenchelkraut frische Dille. Eine supertolle Geschmackskomposition. Spannend, dass sich der grüne Spargel geschmacklich gut durchsetzen konnte. Die Lachsforelle nur in Mehl gewendet und Olivenöl gebraten. Ein Gedicht, richtig umami. Das mache ich sicher wieder - auf jeden Fall auch mal das Original, wenns frische Fisolen gibt.
Und als Dessert gabs Torta Paradiso - siehe dort
Vielen Dank für die tollen Rezepte!
Wolfgang
PS: Hoffe hier sind keine nervigen Leser wie im Standard. Was da bei der armen Helga Gartner unter ihrem Spargel-Maccheroni-Auflauf steht ist zum Teil unverschämt. Egal das mache ich morgen, weil 1/2kg grünen Spargel habe ich noch 🙂
Ale meint
Lieber Wolfgang,
wie schön, dass du das Rezept ausprobiert hast.
Ich schreibe gerade das Rezept der Grünen Spargel Mailänder Art. Wenn du dieses Rezept gerne ausprobieren möchtest, schicke ich dir das Rezept per Mail. Über den Blog solltest du dafür bis am Donnerstag warten.
Liebe Grüße, Ale
Wolfgang Krob meint
Liebe Ale,
danke für das Angbot. Würde ich gerne annehmen.
Liebe Grüße
Wolfgang
Ale meint
Lieber Wolfgang,
ich habe dir gestern eine Email geschickt.
Liebe Grüße, Ale