Der Herbst lässt grüßen! Die Äpfel sind reif, auch die Walnüsse müssen vom Baum. Und beide schmecken fantastisch in einem Risotto. Die süßlich-herbe Spezialität kommt aus Trentino-Südtirol, der Hochburg des italienischen Apfelanbaus. Pfeffer und Salbei verleihen Pfiff, genauso wie knusprig gebratener Südtiroler Schinkenspeck.
Gemeinsam stark und erfolgreich
Obwohl sich der Apfelanbau in Trentino-Südtirol nur auf den Talboden beschränkt, ist die Region heute einer der wichtigsten Apfelproduzenten der EU. Ein Zentrum der Apfelproduktion liegt im Nonstal, im Naturpark Adamello-Brenta, auf gut 1.100 m ü. A. Die einzelnen Höfe hier sind eher klein, aber die Bauern begriffen schon vor Jahrhunderten, wie sie ihr Überleben sichern konnten: mit gegenseitiger Unterstützung und durch Teilen. Bald entstanden genossenschaftsähnliche Strukturen. Sie funktionieren bis heute und sichern den Bauern ihren Erfolg. Die schmackhaften Äpfel tun natürlich auch etwas dazu. Wie sie ihre roten Backen bekommen haben, erzählt eine Legende.

Die Prinzessin und die Blutäpfel
Tresenga hieß die schöne Prinzessin von Ragoli, die alle Heiratsanträge ablehnte. Jenen des Königs von Tuenno sogar zweimal. Der rückte dann, gekränkt und zornig, mit einer Armee an. Die Prinzessin fragte ihr Volk, ob sie den König heiraten und die Unabhängigkeit des Landes aufgeben sollte. Das Volk entschied, lieber gegen die Übermacht zu kämpfen. Nach der Schlacht am Ufer des Tovelsees war der See rot vom Blut. Und die zuvor hellen Äpfel auf den Bäumen ringsum auch! Zurück in die Wirklichkeit: Der Tovelsee färbte sich bis in die 1960er-Jahre tatsächlich jeden Sommer plötzlich tiefrot. Die Ursache war eine seltene Algenart – und nicht der Jahrestag des Freiheitskampfs.
Die Reise des Apfels: Von Zentralasien in die Italienische Küche
Die Einführung der Äpfel in Italien geht auf die Antike zurück, als die Römer die Frucht von ihren Handelsreisen und Eroberungen nach Italien brachten. Ursprünglich stammten die ersten Apfelsorten aus Zentralasien, und durch die Handelsrouten fanden sie ihren Weg nach Europa. Die Römer erkannten schnell den Wert der Äpfel als vielseitige Frucht, die sowohl frisch als auch getrocknet oder in verschiedenen Gerichten verwendet werden konnte. Sie begannen, Apfelbäume in Italien zu kultivieren, und über die Jahrhunderte wurden Äpfel zu einem festen Bestandteil der italienischen Landwirtschaft und Küche. Besonders in den nördlichen Regionen Italiens, wie dem Trentino und Südtirol, entwickelten sich durch das ideale Klima zahlreiche Apfelsorten, die heute weltweit geschätzt werden. Die italienische Küche nutzt Äpfel nicht nur in süßen, sondern auch in herzhaften Gerichten, was die Vielseitigkeit dieser Frucht unterstreicht
📖 Recipe
Apfel-Walnuss-Risotto
Ingredients
- 2 Äpfel, süß-säuerlich
- 100 g Walnüsse, geschält
- 2 EL Olivenöl
- 2-3 Salbeiblätter
- ca. 1 l klare Gemüsesuppe
- 300 g Risottoreis
- 50 ml Weißwein, trocken
- 1 EL Butter
- Grana-Käse, oder Parmesan
- Pfeffer, aus der Mühle
Optional:
- Schinkenspeck
Instructions
- Nüsse zerkleinern, in einer Pfanne ohne Fett rösten und zur Seite geben. Die Suppe aufwärmen. Die Äpfel schälen, mundgerecht zerstückeln und in einem Topf mit 2 EL Olivenöl und Salbei anbraten. Den Reis dazugeben und 1 Minute, bzw. bis die Reiskörner leicht knistern, mitrösten. Mit Wein ablöschen und die Flüssigkeit verdampfen lassen.
- Nun mit heißer Suppe aufgießen, sodass der Reis gerade bedeckt ist. Risotto konstant köcheln lassen, immer wieder umrühren und mit Suppe etwas angießen, bis der Reis gar ist. Je nach Sorte dauert das ca. 17-20 Minuten. Achten Sie auf die Information auf der Packung.
- Das Reiskorn sollte im Kern noch ein wenig Biss haben. Am Schluss mit Butter und geriebenem Grana-Käse cremig rühren.
- Mit reichlich Pfeffer und den gerösteten Nüssen garnieren. Wer mag, brät zudem noch etwas Schinkenspeck an und reicht ihn zum Risotto.
Nutrition
Probiere das köstliche Apfel-Walnuss-Risotto und erlebe die perfekte Balance aus süß und herzhaft! Wenn dir das Rezept gefallen hat, hinterlass gerne einen Kommentar oder Feedback. Danke und buon appetito!
Dirk meint
Hallo Ale,
gibt‘s zu dem Risotto eventuell eine Getränkeempfehlung?
LG Dirk
Ale meint
Hallo Dirk,
entschuldige die verspätete Antwort.
Zum Risotto empfehle ich am besten einen Weißwein, trocken, frisch und mit einem angenehmen Bouquet.
Liebe Grüße
Ale
Lutz Lindner meint
Fünf Sterne für dieses außergewöhnliche Risotto. Ein Hochgenuss! Auch hier eine Weinempfehlung: einen trockenen Muskateller aus dem Trentino.