Kartüffel oder Erdartischocke nannte man einst die Nutzpflanze, die Seefahrer im 17. Jahrhundert aus Nordamerika heim nach Europa brachten. Dort wurde sie bald von der Kartoffel verdrängt. Heute wird Topinambur jedoch wieder hoch geschätzt – auch in der italienischen Küche.
Kleine Knolle mit großem Gehalt
Topinambur erinnert vom Aussehen an Ingwer und im Geschmack an Artischocken, wobei die kleinen Knollen süßer sind. Sie gelten als wertvoll für die Gesundheit, enthalten viel Inulin statt anderer Zuckerarten und sind glutenfrei. Das macht sie zur idealen Speise für alle, die sich bewusst ernähren wollen oder müssen. Inulin wirkt zugleich als Ballaststoff im Darm und bringt die Verdauung in Schwung. Aber Achtung, wer Topinambur nicht gewohnt ist, bekommt mitunter Blähungen und sollte die Knolle daher mit etwas Asafoetida würzen.
Der Magenschmeichler
Das Gewürz Asafoetida, auch Asant oder Teufelsdreck genannt, wird aus dem Harz des gleichnamigen Strauchs gewonnen. Im Orient schon im Altertum bekannt als Magen-Darm-Heilmittel, verbreiteten es die Römer dann im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus. Das verdauungsfördernde Gewürz wird in der italienischen Kochtradition zu Gerichten mit Kohl, Hülsenfrüchten oder eben Topinambur gegeben, um sie bekömmlicher zu machen. Der für empfindliche Nasen etwas stechende Geruch verschwindet beim Kochen. Dennoch sollte nicht mehr als eine Messerspitze verwendet werden.
Topinambur-Tipps und Kurioses
Topinambur sind anspruchslos und wachsen in jedem Garten. An hohen Stängeln tragen sie wunderschöne gelbe Blüten. Die Wurzelknolle ist allerdings lästig zu schälen. In Italien wird sie für viele Gerichte nur sauber mit Wasser und Bürste geputzt und dann zerkleinert. Da sich Topinambur wie Artischocken an den Schnittstellen leicht verfärben, legen Sie sie am besten in Zitronenwasser. So bewahren die Knollen ihre Farbe. Ihren klingenden Namen haben sie übrigens vom brasilianischen Indianerstamm der Topinambá, der in Frankreich etwa zur gleichen Zeit wie die Knolle aus dem Norden des Kontinents bekannt wurde. Zu tun hatten die beiden nichts miteinander.
📖 Recipe
Geschmorter Topinambur
Zutaten
- 1 kg Topinambur
- 3 Knoblauchzehen
- 250 ml Weißwein
- Gemüsebrühe, oder Wasser nach Bedarf
- Salz
- Pfeffer, schwarz, aus der Mühle
- 1 Bund Petersilie
- 1 Msp. Asafoetida, fakultativ
Zubereitung
- Topinambur gründlich unter fließendem Wasser abbürsten, verdickte Schalenstücke entfernen und die Knollen gleich in Zitronenwasser legen (Verhältnis: Saft von 2 Zitronen pro Liter kaltem Wasser). Knolle für Knolle herausnehmen, in mundgerechte Stücke schneiden und gleich wieder ins saure Wasser geben.
- Nun die geschälten Knoblauchzehen in einer weiten Pfanne in reichlich Öl rundum goldbraun anbraten. Die Zehen entfernen. Topinambur abgießen, mit einem Küchentuch etwas trocken tupfen und im heißen Öl anrösten. Mit Weißwein ablöschen, noch kurz anbraten, bis der Wein verdampft ist. Dann die Topinambur-Stücke mit Brühe fast bedecken und so lange zugedeckt köcheln lassen, bis die Flüssigkeit völlig eingedünstet ist bzw. die Knollen gar sind. Bei Bedarf ein wenig Brühe oder Wasser nachgießen. Gegen Ende des Kochvorgangs eine Messerspitze Asafoetida dazugeben
- Mit Salz abschmecken und mit reichlich Pfeffer würzen. Vor dem Servieren mit viel frisch gehackte Petersilie untermischen.
Notizen
Wer mag kann noch Chilis dazugeben
Nährwerte
Geschmorter Topinambur mit Petersilie und Pfeffer: Einfache Zubereitung mit raffiniertem Geschmack
Ein wunderbar einfaches Gericht aus geschmortem Topinambur, verfeinert mit frischer Petersilie und einem Hauch Pfeffer – perfekt, um den vollen, intensiven Geschmack dieser einzigartigen Knolle durch das sanfte Schmoren noch besser zur Geltung zu bringen. Ob als Beilage oder Hauptgericht, es passt zu jeder Gelegenheit und bringt Abwechslung in die Küche.
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Buon appetito und viel Freude beim Kochen!
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