In Süditalien und auf Sizilien werden die aromatischen cedri angebaut. Die süßlich-herbe Schale und weiße Innenhaut sind das Delikate an den Zitronatzitronen. Aber Zedernfrüchte können noch viel mehr als „süß“. Aus Kalabrien stammt etwa das erfrischende Carpaccio-Rezept.
Wie die cedri nach Italien kamen
Zedernfrüchte gehören zu den ältesten in Europa kultivierten Zitrusfrüchten. Ursprünglich stammt das dornenbewehrte Strauchgewächs aus Asien. Schon Buddha soll sie geschätzt haben. So wird eine Sorte „Buddhas Finger“ genannt. Es waren wohl flüchtende Juden, die die Zedern nach der Eroberung Jerusalems (70 n. Chr.) nach Kalabrien brachten. Selbst in Italien werden die oft handballgroßen Früchte nur auf dem Markt oder beim fruttivendolo (Obstladen) verkauft. Außerhalb Italiens werden Sie auf Märkten oder in italienischen Spezialitätengeschäften fündig. Auspressen lohnt gar nicht, denn cedri haben fast keinen Saft. Die Schale und das weiße Fruchtfleisch schmecken fein zitronig. Dafür sorgen die Öldrüsen der Schale.
Von ritueller und ökonomischer Bedeutung
Die bekanntesten Zedern Italiens wachsen in Santa Maria del Cedro in Kalabrien. Die Ernte ist ein Grund zum Feiern für das ganze Dorf. Etwa im August sammelt man die Früchte für das jüdische, im Herbst stattfindende Laubhüttenfest (Sukkot), bei dem die Zedern die Rolle von Paradiesäpfeln übernehmen. Nur makellose Früchte werden von Kennern hierfür ausgesucht. Ab Ende September werden die Früchte geerntet, die frisch verzehrt werden. Ab dem Spätherbst ist das Aroma schließlich auch perfekt für kosmetische und pharmazeutische Zubereitungen sowie für die Herstellung von Likören oder Zitronat.
Zedernimbiss gegen Durst und Hunger
Wenn Sie im Herbst vielleicht in der Gegend sind, kommen Sie in den Genuss erntefrischer cedri. Machen Sie es den kalabrischen Bauern nach, die sich so bei der Ernte stärken! Man schneidet die Frucht in Scheiben, bestreut sie mit Salz und verzehrt sie gleich. Besonders bei Hitze sind Zedern ein prima Durstlöscher. Mit etwas Olivenöl, Pfeffer und einer Scheibe Brot dazu wird daraus ein so schlichter wie köstlicher Imbiss.
Zedern Carpaccio
Mein Zeder Carpaccio besticht durch seine besondere Geschmacksvielfalt: eine feine Süße, gepaart mit leichter Säure, einem Hauch Schärfe und der nussigen Note von Mandeln. Diese Kombination macht das Carpaccio zu einer perfekten Abwechslung zu den gewöhnlichen Beilagen und verleiht deinem Menü eine frische und raffinierte Note.
📖 Recipe
Zedern-Carpaccio mit Pecorino und Nüssen
Zutaten
- 1 Zedern, ca. 1 kg
- 250 g Pecorino-Käse
- ½-1 Zitrone, Saft
- Olivenöl, nativ extra
- 1 EL Honig
- Salz
- Pfeffer
- 2 EL Nüsse, Pinienkerne, Pistazien oder Mandeln
Zubereitung
- Cedro mehrmals gründlich waschen, abtrocknen und in dünne Scheiben schneiden. Verwenden Sie dafür ein scharfes Messer. In einem verschließbaren Glas oder Gefäß Zitronensaft, Öl, Honig, Pfeffer und Salz zu einer Marinade verschütteln. Cedro-Scheiben in eine flache Schüssel geben, marinieren und mindestens 10 Minuten durchziehen lassen.
- Währenddessen den Pecorino in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Die Nüsse in einer Pfanne mit zwei Prisen Salz und ohne Fett rösten. Zedern mit Pecorino bedecken, eventuell restliche Marinade darüber träufeln, und mit den Nüssen anrichten.
Notizen
Nährwerte
Wenn du dieses Rezept ausprobierst, freue ich mich auf deine Rückmeldungen und deine kreativen Ideen dazu! Danke und buon appetito!
Sophia meint
Heute ausprobiert und genossen!
Gehört ab sofort zu meinen Lieblingsgerichten