Bussolai Kekse oder Buranelli sind eine Gebäckspezialität aus Venetien mit viel Butter und viele Eier, die besonders in der Osterzeit gern gegessen wird. Kekse gehören in Italien aber das ganze Jahr zu den süßen Begleitern. Also lieber mehr von den Bussolai Kekse machen!
Der Proviant für die Seefahrer
Ursprünglich waren die Bussolai so etwas wie ein Grissino, ein Stangenbrot, knusprig und gut aufzubewahren. Aus diesem Grund wurden sie zum Lieblingsproviant von Fischern und Seeleuten. Ab dem 15. Jahrhundert verließ angeblich kein Schiff den Hafen von Venedig ohne die Bussolai Kekse an Bord. Einige Bäckereien spezialisierten sich auf die Herstellung der Brotstangen. Der Wettbewerb führte zur Verbesserung des Rezepts und zur Erfindung der süßen Variante, die heute am beliebtesten ist. Bussola heißt „Kompass“: Die venezianischen Seefahrer brauchten nicht ihn, sondern den Duft der Kekse, um nach Hause zu finden.

Die alte Keksmanufaktur
Burano ist eine der Inseln in der Lagune von Venedig. Sie ist heute für ihre bunten Häuser und die genauso farbenfrohe Glasbläserkunst bekannt. In der Vergangenheit war Burano das Zentrum der Herstellung der Bussolai, sodass sie oft auch als Buranelli bezeichnet werden. Die Kekse gibt es s- oder kreisförmig. Sie sind perfekt als Vorrat. Allerdings werden sie von Gästen und Familie so flink verputzt, dass ich mir eher einen Kopf über den Nachschub mache und nicht über die Lagerung (trocken, bei Zimmertemperatur).
Es darf getunkt werden!
Ob süßes Brot in Milch, ein cornetto in den Kaffee oder Kekse in Wein. In Italien wird fürs Leben gern getunkt – und eben nicht nur das Übliche, nämlich Brot in Suppe oder Sauce. Es scheint, dass diese Tradition auf eine Anregung von Königin Elisabeth I. von England zurückgeht. Sie hatte ihren Zuckerbäckern einst befohlen, trockene Kekse herzustellen, die sie gut in Wein tunken konnte. Eine Mode, die heute wohl nirgends in Europa so verbreitet ist wie in Italien.
📖 Recipe
Bussolai, die Kekse aus Burano
Kochutensilien
- 1 Küchenmaschine optional
Zutaten
- 500 g Mehl
- 200 g Butter
- 250 g Zucker
- 6 Dotter
- 1 Ei
- 1 Pkg Vanillezucker
- 1 Zitrone, unbehandelt, nur Schale
- 1 Schuss Rum
- 1 Prise Salz
Zubereitung
Zur Vorbereitung
- das Mehl in die Rührschüssel sieben. Die Butter in kleine Stücke schneiden. Die restlichen Zutaten kurz in einer extra Schüssel verrühren. Rührgerät anschalten. Die Butterstücke zum Mehl geben und ein paar Mal durchmischen. Nun nach und nach die Eiermischung in die Rührschüssel gießen und kneten, bis der Teig glatt ist. Sie können den Mürbeteig auch gern von Hand verkneten. Den Teig in Plastikfolie wickeln und im Kühlschrank eine Stunde rasten lassen.
- Backofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Währenddessen den Teig zerteilen und auf einer glatten Arbeitsfläche mit den Händen zu Rollen formen. Der Durchmesser der Rollen sollte gleichmäßig 1–1,5 cm sein. Die Rollen zerschneiden und den Teigstücken eine S- oder Kreisform geben.
- Die Kekse auf der mittleren Schiene des Ofens 11–12 Minuten goldgelb backen. Die Bussolai auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und mit einem Glas Wein oder zum Kaffee genießen.
Notizen
Nährwerte
Ein buttrige Bussolai Keks kann die Bitterkeit Ihres Espressos ausgleichen. Es lohnt sich, dennoch verschiedene Kekssorten wie z.B. Maiskekekse, Kokos Pralinen aber auch die italienische Schokoküsschen zu ihrem Kaffee zu probieren.
Buon appetito!
Karin meint
Sie sehen toll aus!